Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christkind, sondern auch der Weihnachtskaffe von huangart. Dieses Jahr ist unser altbewährter Rudolph aber nicht alleine, sondern hat den Claus mit im Gepäck.
Zwei Kaffees die nicht unterschiedlicher sein könnten und so das ideale Team bilden.
Für unseren Rudolph haben wir uns dieses Jahr ganz bewusst für einen Kooperativen-Kaffee entschieden. Kooperativen haben sich entwickelt, da die einzelnen Kaffeebauern wegen kleinen Erntemengen keinen Zugang zum Kaffeemarkt bekommen und so bisher nur die Möglichkeit hatten, ihren mühsam geernteten Kaffee an die sogenannten Coffee-Hunter zu verkaufen. Diese sind im Auftrag der ganz großen Importeure unterwegs und kaufen alles zusammen, was nicht bei drei auf den Bäumen ist – zu meist äußerst schlechten Konditionen – für den Bauern. Somit war der nächste logische Schritt, die Zusammenarbeit der vielen kleinen Kaffeebauern, die sich organisieren und fortan eine Kooperative sind. Wir bei huangart sehen den entscheidenden Pluspunkt bei Kooperativen (neben vielen anderen) darin, dass der kleine Kaffeebauer Zugang zu Know-how bekommt. So werden die Kooperativenmitglieder regelmäßig geschult, oder sie erfahren, was sich der Kaffeetrinker in Europa wünsch. Dies kann dann im Anbau und der Verarbeitung ihrer Kaffees umgesetzt werden. Und das Resultat: qualitativ extrem hochwertiger Kaffee, für den der Kaffeebauer dann deutlich mehr Geld bekommt … Wir finden, das gehört unterstützt!
So, und daher kommt unser Rudolph dieses Jahr von der Kooperative Oro Verde im peruanischen Lamas im Norden des Landes. Die Kooperative Oro Verde ist weltweit bekannt für ihren Edelkakao, Kaffee, die großflächige Aufforstung des Amazonasregenwaldes und den behutsamen Umgang mit dem kulturellen Erbe der Quichua Ureinwohner*innen, die auch für die Kooperative Agrarprodukte herstellen. Die liquiden Mittel für diese Unterstützung von Oro Verde kommen heute zum größten Teil aus den Rohkaffeeverkäufen, was jeden einzelnen Kaffeebauern mit Stolz erfüllt.
Dieser Kaffee hat uns beim Cupping sofort überzeugt und hat uns mit Aromen von Schokolade, Melasse und Nadelbaum direkt in eine weihnachtliche Stimmung versetzt. Für uns wirklich einmal ein wirklich anderer Kaffee.
Claus hingegen ist ein Robusta Kaffee von Mr. Toi Nguyens und kommt aus dem südvietnamesischen Hochland. Mit Geschmacksnoten von Rotwein, Schokolade und Mandeln ist er einzigartig und passt perfekt zu Weihnachten. Toi begann seine Kaffee Karriere als Erntehelfer, um seine Familie zu ernähren. Seine Neugierde für den Kaffee entwickelte sich schnell zu einer Leidenschaft, die uns heute diesen Kaffee beschert. Mit einem Stück Land, dass er sich dann kaufte, fing alles an, was heute die Future Coffee Farm in Bao Loc ist. Toi zählt heute zu den besten Robusta-Produzenten der Welt.
Beide Kaffees haben uns auf ihre Weise überzeugt, so unterschiedlich sie auch sein mögen. Rudolph der unkomplizierte aber hochwertige Arabica aus Peru und Claus der komplexe und weltklasse Robusta aus Vietnam.
Wir waren aufgeregt wie kleine Kinder als wir endlich die erste Röstung von Claus probieren durften. Robusta ist ja über die Jahre als minderwertiger Kaffee betitelt worden. Doch dieses Bild, als dieser Robusta über den Siebträger in unsere Tasse gelaufen ist – göttlich. Crema ohne Ende, Geschmacklich ein Wahnsinn und ein Mundgefühl als wäre noch etwas Sahne mit in den Kaffee gerutscht. Weit weg von allem was wir bis jetzt verkostet hatten.
Rudolph hat zitrisch-fruchtige Aromen an Bord, hinter denen sich aber noch weit mehr versteckt. Wir waren überwältigt, ja, teilweise überfordert von der Menge an Aromen, die wir erschmeckt haben. Für uns ist Rudolph der perfekt Kaffee zum Experimentieren, über den Tellerrand schauen, Kaffee von einer anderen Seite kennen zu lernen.
Wir hoffen, wir konnten die Neugierde in Euch wecken und wünschen Euch eine gesunde und besinnliche Adventszeit!
Eure Viola von huangart